Aberkennung der Ehrenbürgerwürde von Hans Gmelin

Antrag:
Hans Gmelin wird die Ehrenbürgerwürde der Stadt Tübingen aberkannt.

Begründung:
In seiner Position als Gesandtschaftsrat war Gmelin an der „Endlösung der Judenfrage“ in der Slowakei beteiligt, durch die etwa 59.000 slowakische Juden zwischen März und November 1942 in die Vernichtungslager deportiert und dort größtenteils umgebracht wurden. Am 13.Juli 2017 wurden die wichtigsten Ergebnisse der Forschungsarbeit über Hans Gmelin von Niklas Krawinkel, Doktorrand und Prof. Eckart Conze, Doktorvater, erläutert. Es wurde festgestellt, dass keine weiteren neuen Erkenntnisse zu erwarten sind und die Dissertation im Herbst als Buch erscheinen werde.

Nach der Fragerunde stellte OB Palmer fest, er möchte die Debatte heute als Einbringung betrachten und den Tagesordnungspunkt mit der Fragerunde abschließen. Aufgrund des großen Interesses wurde zugesagt, nach der Sommerpause eine öffentliche Informationsveranstaltung zu veranstalten. Leider ist das bisher nicht erfolgt.
Auch im Dezember 2017 steht bisher nichts dazu auf der Tagesordnung des Ausschusses. Wir vertrauten im Juli darauf, dass, wie angekündigt, innerhalb von drei Monaten gehandelt wird. Wir stellen fest, dass seit Beauftragung des Forschungsstipendiums mindestens 53 Monate (4 ½ Jahre !) vergangen sind.

Eine weitere Verzögerung ist aus unserer Sicht nicht angemessen. Die Grundlage für eine politische Entscheidung war auch schon vor Jahren gegeben, siehe Hans Gmelin, Täter des Holocaust (Wikipedia) und unsere Anfragen und Anträge der vergangenen 13 Jahre.

Für die Fraktion
Gerlinde Strasdeit, Linke Fraktionsvorsitzende

Kommentare sind geschlossen.