Gemeinschaftsschulen stärken!

Felix Schreiber, Stadtrat der Linken

Felix Schreiber, Stadtrat der Linken

Wir stehen hinter der Gemeinschaftsschule. Sie ist für uns die Schule der Zukunft, die Schule die die Überwindung der Mehrgliedrigkeit und der damit verbundenen Sortierung darstellt, welche dazu führt, dass soziale Ungerechtigkeit immer wieder reproduziert wird. Die Gemeinschaftsschule ist eine Schule für Alle, welche mit pädagogischem Können z.B. im Bereich Individualisierung den Umgang mit der Heterogenität ihrer Schülerschaft erfolgreich zu lösen sucht.

Aus diesem Grund möchten wir die Gemeinschaftsschule stärken und zu einer stabilen zweiten Säule neben den Gymnasien ausbauen. Dies gelingt durch die Einführung einer eigenen Oberstufe. Denn es ist nicht so, dass eine gelungene Sekundarstufe 1 die einzige Grundlage für eine gelungene Sekundarstufe 2 darstellt. Hier besteht ein gegenseitiger Zugewinn. Denn mit der Sekundarstufe 2, der eigenen Oberstufe, wird die Gemeinschaftsschule insgesamt attraktiver für Schülerinnen und Schüler, auch solche auf E-Niveau und für Gymnasiale Lehrkräfte, welche bereits Erfahrungen mit den Inhalten der Oberstufe gemacht haben. Dieser Zugewinn stärkt auch die Sekundarstufe 1 und die ganze Gemeinschaftsschule, welche auch weiterhin die Hauptherkunft der Schülerinnen und Schüler der beruflichen Gymnasien darstellen wird, wie es durch Prof. Bohls Studie zu Schulübergängen bestätigt wurde. Darüber hinaus ist anzunehmen, dass Schülerinnen und Schüler welche sich bisher für hochspezialisierte Profile wie die Biotechnologie entschieden haben, dies auch weiterhin tun werden und auch können.

Gerade die geforderte Heterogenität der Gemeinschaftsschule wird mit einem Ausbau der Schülerinnen und Schüler auf E-Niveau sichergestellt. Durch diesen Ausbau der Heterogenität im Bereich E-Niveau und der Attraktivitätssteigerung für Gymnasiallehrkräfte, profitieren auch langfristig die beruflichen Gymnasien, welche einen ganz erheblichen Teil an gesellschaftlicher Teilnahme leisten, wenn man bedankt, dass über ein Drittel der Abiture in Baden-Württemberg an beruflichen Gymnasien geschrieben werden.

Dass die eigene Oberstufe tatsächlich zu einem Zuwachs an Schülerinnen und Schüler auf E-Niveau führt hängt eng mit ihrer Umsetzung zusammen. Um das gelingen sicherzustellen ist uns wichtig, dass sowohl die Beruflichen Gymnasien als, selbstverständlich auch die Gemeinschaftsschulen eng mit in die Planung, sowohl Organisatorisch als auch Räumlich, einbezogen werden. Auch sollte weiter an Übergangskonzepte von Gemeinschaftsschule zu Beruflichen Gymnasien gearbeitet werden. Auch die Hinzunahme der Expertise der Tübinger School of Education unter der Leitung Professor Bohls möchten wir unterstreichen da gemeinsam mit ihr Oberstufenkonzepte mit Gemeinschaftsschulpassung in Ergänzung zum bisher erfolgreich gelingenden Angebot ausgearbeitet werden können.

Wir möchten eine breites Schulangebot für Schülerinnen und Schüler in Tübingen bereitstellen, dazu gehört für uns auch das allgemeinbildende Abitur an der Gemeinschaftsschule.

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