Bezahlbaren Wohnraum schaffen

Frederico Elwing, Gemeinderatskandidat

OB Palmer neues Hobby ist wohl das Verbreiten von alternativen Fakten: nachdem 60 Prozent der Freiburger*innen sich im Bürgerentscheid für ein neues Wohngebiet ausgesprochen haben, schreibt er auf Facebook: „Auch Freiburg will die Wachstumsbremse […] Auch Freiburg hat sich offenbar gegen Wachstum in der Natur ausgesprochen.“ Und im Gemeinderat behauptet er, die Linke habe sich gegen eine Bebauung auf dem Österberg gewandt und Villenbesitzer verteidigt. Das stimmt nicht.

Die Linke hat die Pläne der Stadtverwaltung kritisiert, die eine Bebauung durch einen Investor vorsehen. Statt fetter Rendite für den Investor will die Linke bezahlbare Miete, indem die Stadt das Gelände aufkauft und 50 Prozent sozial gebundener Wohnraum geschaffen wird.

Gegen eine Bebauung des Saiben argumentiert Palmer damit, dass Neubauten den Preis treiben würden. Gleichzeitig will er 52 Prozent des Wohnungsbaus dem freien Markt überlassen und erklärt ein Baugebot für private Baulücken zum geeigneten Mittel gegen die Wohnungsnot. Das ist doch argumentatorischer Nonsens! Der ,freie Markt‘ ist der Preistreiber schlechthin und auf privaten Baulücken kann die Stadt keine Sozialquote vorschreiben.

Palmer will nur 750 Sozialwohnungen innerhalb von zehn Jahren bauen. Das ist viel zu wenig angesichts des Bedarfs! Und auch für Durchschnittsverdienende muss bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Es kann nicht sein, dass sich Erzieher*innen und Krankenpfleger*innen in Tübingen keine Wohnung leisten können. Der Markt wird es nicht richten!

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