Frauenrechte stärken

Wir setzen uns dafür ein, dass die in Artikel III des Grundgesetzes geforderte Gleichberechtigung von Frauen und Männern Wirklichkeit wird.
Frauen dürfen wegen ihrer Berufswahl oder ihrer Entscheidung für Familien- und Beziehungsarbeit nicht in Armut oder Altersarmut geraten. Frauen allgemein und insbesondere Alleinerziehende sind von dieser Gefahr besonders betroffen. Die Vereinbarkeit von Kindererziehung und Beruf muss durch kostenlose Kinderbetreuungsangebote, zügigen Ausbau von Ganztagsschulen und mehr Schulsozialarbeit weiter erleichtert werden.
Wir brauchen alle mehr Zeit für unsere Kinder, unsere Familienangehörigen, unsere Freund*innen und für uns selbst. Auch gesellschaftspolitisches und soziales Engagement braucht Zeit und darf
nicht in ständiger Konkurrenz zur Erwerbsarbeit stehen. Wir kämpfen daher für die Verkürzung von Erwerbsarbeitszeit bei vollem Lohn- und Personalausgleich.

Soziale Berufe tragen zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei. Sie werden überwiegend von Frauen ausgeübt und schlecht vergütet. Frauenrechte stärken heißt deshalb auch soziale Berufe aufwerten.

Wir fordern
• eine bessere Entlohnung für soziale Berufe
• gebührenfreie Kinderbetreuungsangebote
• den weiteren Ausbau von Ganztagesschulen mit kostenlosem Mittagessen
• eine ausreichende Finanzierung

– von Frauenprojekten in Tübingen

– des Vereins alleinerziehender Mütter und Väter
(VAMV e.V.) und eine Kooperation zu Pilotprojekten,
die Ein-Eltern-Familien zu unterstützen

– des Tageselternvereins und faire Vergütung
der Tageseltern

• die Arbeit des Runden Tisches Kinderarmut/ Kinderchancen, der frühen Hilfen und anderer (staatlicher) Beratungsstellen weiterzuführen

• eine enge kommunalpolitische Zusammenarbeit mit Pflegediensten, Altenheimen, Vereinen.

2017 hat Deutschland die Istanbul-Konvention zur Verhütung von Gewalt gegen Frauen ratifiziert und sich damit auch international verpflichtet, gegen geschlechtsspezifische Gewalt vorzugehen. Etwa jede dritte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens sexuelle und/oder körperliche Gewalt, quer durch alle Schichten.

Wir kämpfen dafür, dass
• die Istanbul-Konvention umgesetzt wird
• Aufklärungsarbeit an Schulen vorangebracht wird. Wir wollen Projekte unterstützen, die häusliche Gewalt und sexualisierte Gewalt in öffentlichen
Institutionen ins Bewusstsein rücken
• von Gewalt bedrohte Frauen die notwendige Unterstützung
durch Fachpersonal erhalten; dafür müssen ausreichende Gelder zur Verfügung gestellt werden
• die Stadt für Frauen nach einem Aufenthalt im Frauenhaus Wohnungen bereitstellt
• Beratungsstellen und Schutzeinrichtungen, die ausreichend finanziert werden, auch für betroffene Jungen und Männer
• das Angebot im öffentlichen Nahverkehr spät abends und nachts deutlich verbessert wird