Streit um die Mühlstraßensperrung

Frederico Elwing, Linke-Ortsbeirat in Lustnau

Frederico Elwing, Linke-Ortsbeirat in Lustnau

Herr Heuser vom VCD plädiert für die Sperrung der Mühlstraße „wegen der Schadstoffe, aber auch wegen des Lärms, der schlechten Aufenthalts- und Lebensqualität“, Autos kämen auch über Lustnau oder den Westen in die Stadt, wie die Mühlstraßen-Baustelle gezeigt habe.

Lustnau und Weststadt sollen also mehr Schadstoffe und Lärm, schlechtere Aufenthalts- und Lebensqualität bekommen? Wie die Mühlstraßen-Baustelle gezeigt hat, führt eine Sperrung nicht zu weniger Autos, sondern zu einer Verlagerung und längeren Fahrten.

Schon jetzt tragen Lustnau und die Weststadt die Hauptlast der Verkehrs in Süd-Nord-Richtung: Schloßbergtunnel (B28): 46.400 Fahrzeuge, Stuttgarter Straße (L 1208): 21.800, Kusterdinger Straße (Alte Weberei): 9.000. Das sind insgesamt 77.200 Fahrzeuge, gegenüber nur 9.800 in der Mühlstraße (Zahlen: Verkehrsuntersuchung Tübingen Verkehrsberuhigung Innenstadt, September 2011).

Die Untersuchung zeigt die Folgen einer Sperrung der Eberhardsbrücke. Ergebnis: B28 3.000 Fahrzeuge mehr, L 1208 2.000 mehr, in der Alten Weberei 3.300 mehr. Das heißt: die Sperrung der Mühlstraße als Süd-Nord-Verbindung führt in erster Linie zu einer Verlagerung des Autoverkehrs auf Lustnau und die Weststadt. Das ist keine ökologische Verkehrspolitik! Eine weitere Belastung für Lustnau und Weststadt ist nicht zumutbar. Schon jetzt gibt es in den Hauptverkehrszeiten lange Staus in der Stuttgarter Straße, die dazu führen, dass mehr Autos durch die Wohngebiete Alte Weberei und Nürtinger Straße fahren.

Frederico Elwing, Ortsbeirat in Lustnau für DIE LINKE

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