Schulessen städtisch und bio!

Gerlinde Strasdeit, Stadträtin

Wenn das Tübinger Schulessen über einen städtischen Eigenbetrieb angeboten würde, da möchte ich den Einwand von Lorenzo Zimmer im Übrigens aufgreifen, wäre das noch nicht die Vollendung sozialistischer Utopie in Tübingen.
Es wäre aber schlicht ein Fortschritt, weil verbunden mit Qualitätsverbesserung und Verlässlichkeit bei der notleidenden Schulverpflegung in unserer Stadt.

Es gibt erfolgreiche Beispiele wie Darmstadt, das grün-schwarz regiert ist. Laut FAZ hat der dortige Rat letztes Jahr zugestimmt, dass ein städtischer Eigenbetrieb die Schulmensen bekocht und beliefert. Das Schulessen wird in Darmstadt jetzt kommunal hergestellt und mit Bioprodukten angeboten.

Tübingen ist da angeblich „überfordert“. Im Lockdown geschah nichts, auch nach dem BuT-Gesetz berechtigte Kinder wurden nicht versorgt. Nicht „überfordert“ scheint die Stadtverwaltung, wenn mal schnell fünf Millionen Euro aus der Stadtkasse in die Bewerbung KI-„Innovationspark“ gebuttert werden und mit Grundstücksschenkungen die Goldgräberstimmung auf dem Cyber Hill angeheizt wird. Welch Verschwendung! Liebe Leute, Kommerzialisierung der Künstlichen Intelligenz ist keine kommunale Aufgabe!

Aber Mittagessen in Kitas und Schulen ist kommunale Aufgabe. Deshalb mehr Mut, liebe Rathausspitze. Deshalb unser Antrag im Gemeinderat, auch mit Blick auf inklusive Beschäftigung von Menschen, die sonst auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben. Die gemeinwohlorientierte Organisierung eines gesunden und kostenfreien Mittagessens in Kitas und Schulen kann von der Utopie zum „täglich Brot“ für die Tübinger Kinder werden.

Kommentare sind geschlossen.