Klimaneutral 2030 – sozial gerecht!

Gerlinde Strasdeit, Fraktionsvorsitzende

Als linke Gemeinderatsfraktion haben wir geschlossen für das städtische Klimaprogramm gestimmt. Es ist gut, dass die Klimaziele für Tübingen breit getragen werden. Gleichzeitig haben wir gefordert, dass bei den Einzelmaßnahmen auf soziale Gerechtigkeit geachtet wird. So sollen die Kosten für energetische Sanierungen nicht einseitig nur den Mieter:innen aufgelastet werden. Und auch in der Innenstadt dürfen nicht alle grünen Fleckchen zugebaut werden.

Die Ökobilanz der Innenstadtstrecke der Stadtbahn ist miserabel. Wir konnten verhindern, dass dieser Umstand im Klimaprogramm schöngeredet wird. Da wollten wir keinen Vorgriff auf den Bürgerentscheid drinstehen haben. Man kann für Klimaneutralität sein, für mehr Bus und mehr Bahn und trotzdem gegen eine stadtzerstörerische Innenstadtführung der Regionalbahn durch die Engstelle Mühlstraße mit deutlichen Nachteilen für bisherige Tübus-Strecken.

Der Ausbau des Radverkehrs und auch neue Radbrücken sind richtig. Ich selbst fahre in der Stadt täglich Rad. Aber „Freie Fahrt“ für Super-E-Bikes? Es ist problematisch, wenn für sehr viel Geld neue Radbrücken gebaut werden, die für Rollstuhlfahrer:innen und radfahrende Kinder gesperrt bleiben. Da wird an einer Spur gespart. In der Innenstadt funktioniert „freie Fahrt“ für E-Bikes nicht. Selbstverständlich müssen auch die sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, zum Beispiel in Tempo-20 und Tempo-30-Zonen. Es ist kein Spaß für andere Verkehrsteilnehmer:innen, wenn manche E-Bikes quer über Kreuzungen, rote Ampeln und Gehwege Busse und PKWs überholen. Die Unfälle häufen sich. Rücksicht nehmen gilt für alle!

Kommentare sind geschlossen.