Öffentlichkeit ausgeschlossen

Gerlinde StrasdeitDie Tübinger Erzieherinnen sind mit ihren Protestaktionen auf dem Holzmarkt und aus Anlass der Gemeinderatssitzung am letzten Montag bis nach Stuttgart durchgedrungen. Oberbürgermeister Palmer hat am Dienstagabend angekündigt, dass mehr Geld vom Land kommt und er deshalb die Stellenkürzungen im Bereich der Kitabetreuung zurücknimmt. Das ist eine richtige Entscheidung.

Die Gemeinderatsfraktion der Linken beglückwünscht die Beschäftigten zu diesem Erfolg. Unsere Bildungseinrichtungen dürfen nicht kaputtgespart werden, denn sie sind wichtig für Chancengleichheit, für Integration und Inklusion. Die Arbeitssituation für viele Beschäftigte in diesen Berufsfeldern ist schon prekär. Oft lastet ein großer Druck auf den meist weiblichen Beschäftigten. Wir wollen, dass diese Berufe aufgewertet werden und nicht abgewertet.

Nach den Haushaltsreden im Gemeinderat am Montag wurden die Erzieherinnen und interessierten Besucher leider von den weiteren Verhandlungen ausgeschlossen. Nur TAGBLATT und „Gea“ durften zur interfraktionellen Beratung bleiben. Das war anders ausgemacht. Ich mache darauf aufmerksam: nach der Gemeindeordnung ist diese Praxis nicht zulässig, nur zwei angemeldete Pressevertreter bei Beratungen zuzulassen und die interessierte Restöffentlichkeit auszuschließen. Wo bleibt da die vielgerühmte Transparenz?

Gerlinde Strasdeit
Stadträtin der Tübinger Linken

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