Pflege und Gesundheit

Eine funktionierende Gesundheitsversorgung für alle ist bezahlbar. Dazu brauchen wir eine solidarische Bürgerversicherung, in die alle, auch Besserverdienende, Selbstständige, Manager, Beamte und Abgeordnete einzahlen. Das Land muss Mittel zur Verfügung stellen, um wohnortnahe Krankenhausversorgung zu erhalten. Das Wohl der Patienten muss im Mittelpunkt stehen.
Durch das gesetzlich verordnete Fallpauschalensystem im Gesundheitsbereich und in der Pflege gibt es weniger Personal, die Belastung für Patienten und Beschäftigte nimmt zu. Die Krankenhausbeschäftigten konnten zusammen mit ver. di am Uniklinikum einen Tarifvertrag Entlastung durchsetzen. Auf Druck der Beschäftigten, der Patientenorganisationen und der Bündnisse für mehr Personal in den Krankenhäusern musste die Bundesregierung reagieren und nahm die Pflege aus den Fallkostenpauschalen heraus. Das ist ein großer Erfolg!

Wir setzen uns für mindestens 10 000 Pflegestellen in Baden-Württemberg ein, die 2019 zu 100% aus den Krankenhausfonds der Krankenkassen finanziert werden können.
Die tatsächliche Besetzung der neuen Stellen wird jedoch durch das Fehlen von Pflegekräften auf dem Arbeitsmarkt begrenzt. Hier sind vor Ort kreative Maßnahmen gefragt: freiwillige Aufstockung bei Teilzeitbeschäftigung, erleichterter Wiedereinstieg in den Beruf, Vermeidung von Berufsausstiegen.
Mit mehr Personal sinkt die Arbeitsbelastung und die Pflege wird als Beruf wieder attraktiver.
• Wir bleiben dabei: Gesundheit ist keine Ware!
• Weg mit dem System der Fallkostenpauschalen! Keine Zwei-Klassen-Medizin mit Komfortstationen für Privatversicherte und Minimalversorgung für den Rest – Gesundheitskomfort für alle!

Stadt und Kreis tragen Verantwortung für gesunde Lebens- und Umweltbedingungen für alle Bürgerinnen. Wir sind für den Beitritt der Stadt zum Netzwerk „Gesunde Städte“, einem Projekt der Weltgesundheitsorganisation WHO Ottawa Charta von 1986.

Das Uniklinikum (UKT) hat auch die Funktion eines Kreiskrankenhauses. Die Privatisierung der Reinigung und der Küche in die Service GmbH U.D.O und damit auch die Tarifflucht muss zurückgenommen werden.

Viele Menschen arbeiten hauptamtlich und ehrenamtlich für eine gute kommunale Gesundheitsversorgung, z.B. die unabhängige Patientenberatung, der Runde Tisch Gesundheit. Präventive Gesundheitsberatung, insbesondere für Familien mit Kindern muss in Zusammenarbeit mit Krankenkassen in jeder Kommune angeboten werden. Und wir wollen, dass Hebammen weiterhin freiberuflich arbeiten können, dass sich junge Frauen für den Beruf entscheiden. Hebammen haben eine wichtige Begleitaufgabe in dem sensiblen Lebensabschnitt beginnender Mutter- bzw. Elternschaft.

TÜL/DIE LINKE tritt ein für

• Mehr Personal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Respekt und gute Löhne in Pflege, Gesundheit und ambulanten Pflegediensten.

• Rückführung der privatisierten Service-Bereiche ins Tübinger Uniklinikum.

• Präventive Gesundheitsberatung und Förderung gesunder Lebens- und Umweltbedingungen.

• Die Durchführung der jährlichen Kreisgesundheitskonferenz unter Einbeziehung von Gewerkschaften und Beschäftigtenvertreterinnen der
Krankenhäuser und Pflegeheime.

• Bessere Finanzierung von Aidshilfe und Kontaktladen.

• Der Mangel an Hebammen muss behoben werden. Dazu bedarf es eines Abbaus von Bürokratie und finanzieller Belastungen.