OB Neher wirft Nebelkerzen gegen Erzieherinnen-Streik!

Dr. Emanuel PeterVorsicht, Rottenburgs OB Neher wirft Nebelkerzen gegen den Erzieherinnen-Streik! Er behauptet, wenn auch „Zweitkräfte S6 bekommen, gebe es keinen Anreiz mehr, Leitungsverantwortung zu übernehmen“. Das ist mehr als wirklichkeitsfremd. Denn erstens machen gerade junge Erzieherinnen oft gleiche Arbeit wie die Gruppenleitung, werden aber trotz höherer Verantwortung in S 4 (2.155 Euro) bezahlt. Zweitens geht es beim Erzieherinnen-Streik um eine generelle Höhergruppierung aller Erzieherinnen in den S-Gruppen. Die ist seit 1991 unverändert, zugleich sind aber die Anforderungen – vor allem seit dem Orientierungsplan – durch Teamarbeit, Elterngespräche, Dokumentation, Entwicklungsberichte für jedes Kind usw. enorm gewachsen. Anreize können bei mehr Leistung und Verantwortung erhalten bleiben: Motivation entsteht nicht durch schlechte Löhne und immer mehr Druck, sondern durch Anerkennung ihrer guten Arbeit! Sonst wandern weiterhin gute junge Kräfte ab. Das sehen auch viele Eltern so – daher die große Sympathie mit dem Streik!

„Wir haben die höchsten Steuereinnahmen seit Ende des Zweiten Weltkriegs“, so Neher auf der Bürgerversammlung. Der Bund nimmt 2015 über 6,3 Mrd. Euro mehr als vorgesehen ein, die Kommunen 1,1 Mrd. Mehr. Rottenburg ist schuldenfrei, hat hohe Rücklagen (aktuell ca. 9,5 Mio. Euro), kauft für 5,6 Mio. Euro Grundstücke zurück (Sparbüchse) und hat 1,25 Mio. Euro mehr im Haushalt als vorgesehen. Wann endlich sollen die Erzieherinnen und andere Sozialberufe für ihre Leistung angemessen bezahlt werden, wenn nicht jetzt?

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